musirony - Die Kameliendame |
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Zauber des Balletts
Frédéric Chopin [1810-1849]
Die Kameliendame
The Lady of the Camelias
Ballett in drei Akten
nach dem Roman von Alexander Dumas d. J. 'La Dame aux Camelias'
Libretto und Choreographie von John Neumeier
Uraufführung am4.11.1978 in Stuttgart
und am 31.011981 in Hamburg
Dauer etwa zwei Stunden
Personen:
Marguerite Gautier - Armand Duval - Monsiwur Duva - Prudence Devernoyl . Gaston Rieux - Manon Lescaut - Des Grieux - Olympia - Nannina - Der Herzog
Die Handlung spielt in Paris und auf dem Lande zu Ende des 18. Jahrhunderts
INHALTSANGABE
Die Moralvorstellungen der Gesellschaft verhindern die freie Entfaltung der Liebe zwischen Armand und Marguerite. Die Letztgenannte kann sich nicht entscheiden, ob sie, von reichen Verehrern finanziert, das Leben in vollen Zügen genießen oder in leidenschaftlicher Liebe ihr Herz einem Einzelwesen schenken soll. Das eine schließt das andere aus. Die angegriffene Gesundheit und der angelaufene Schuldenberg machen ihr einen Strich durch sämtliche Rechnungen. Armand, ein junger Mann aus gutem Hause, sucht nach Wegen, sein Leben sinnvoll zu gestalten und kommt zu keinem vernünftigen Resultat. Sein Vater, Monsieur Duval, sieht die umworbene Kurtisane nicht als die richtige Partnerin an, um die Dynastie seines wohlbeleumundeten Hauses aufrecht zu halten. Der kritische Ballettbesucher wird ihm prinzipiell recht geben. Deshalb sucht der nette alte Herr die Halbweltdame auf, um sie zum Verzicht zu nötigen. Er verweigert ihr sogar den üblichen Handkuss - zur Strafe verhindert sie den Ausschank einer Tasse Tee.
Es kommt wie es kommen muss. Der Gerichtsvollzier pfändet mangels Zahlung ihr Eigentum. Die Halbweltdame stirbt an der Schwindsucht und der junge Nichtsnutz ergattert aus dem herumliegenden Nachlass das Tagebuch der Geliebten. Da er ein gutes Verhältnis zu seinem Vater hat, stürzt er sozial nicht in ein schwarzes Loch und hat es auch nicht nötig, über der Leiche der Geliebten schluchzend zusammenzubrechen.
Der Ballettbesucher ist nicht geneigt das Chaos der Gefühle der Protagonisten zu analysieren oder nachzuleiden. Er schließt die Augen und lässt die herrliche Musik von Frederic Chopin auf sich wirken.
Anmerkungen:
Nach dem Tod von John Cranko im Jahre 1973 wurde Marcia Haydée Direktorin des Stuttgarter Balletts. Mit John Neumeier eng befreundet, versprach dieser ihr, für ihre Compagnie hin und wieder Stücke zu choreographieren. Die ‚Kameliendame’ nach dem Roman von Alexander Dumas d.J. war ein Sujet, welches er schon seit längerer Zeit ins Auge gefasst hatte. Seine erste Idee, sich Verdis Opernmusik gefügig zu machen, verwarf er und favorisierte die Klaviermusik von Frederic Chopin. Das Libretto, das er entwarf, bereicherte er um die Geschichte der Manon Lescaut, die einen engen mentalen Bezug zu Marguerite Gautier aufweist. Die Rolle der gequälten Marguerite, nicht der lebenslustigen, war der Haydée auf den Leib choreographiert worden.
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musirony 2007 - Engelbert Hellen
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