Schöne Oper – gern gehört
Philipp Glass [geb. 1937]
Akhnaten
Echnaton
Oper in drei Akten
gesungen in englisch, ägyptisch, akkadisch und aramäisch
Libretto vom Komponisten
Uraufführung im März 1984
an der Staatsoper in Stuttgart
unter Dennis Russel Davies
mit Paul Esswood in der Titelpartie
Dauer etwa zwei Stunden
Charaktere:
Akhnaten (Echnaton), ägyptischer Pharao – Countertenor
Neferetiti, seine Gemahlin – Alt
Königin Tye, Mutter des Pharaos – Sopran
Haremhab, sein Feldherr – Bariton
Hoher Priester des Amun – Tenor
und weitere, dazu 6 Töchter des Pharaos -
Chor
Die Abläufe spielen in Ägypten im 14. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung mit einer Überleitung in die Gegenwart
Struktur:
> Begräbnis von Amneophis III
> Die Krönung Echnatons
> Das Fenster der Erscheinungen
> Der Tempel
> Echnaton und Nofretete
> Die Stadt
> Tanz
> Hymne
> Die Familie
> Angriff und Sturz
> Die Ruinen
> Epilog
INHALTSANGABE
Erster Akt: Erstes Jahr der Regierung Echnatons in Theben
Zweiter Akt: 5. bis 15. Jahr der Regierung in Theben und Amarna
Dritter Akt: 17. Jahr und ein Abstecher in die Gegenwart
Die Oper hat keinen durchgehenden Handlungsfaden und erzählt in einzelnen Episoden, was sich damals zugetragen haben soll. Echnaton war ein Verehrer der Sonnenscheibe und beabsichtige, eine neue Religion zu gründen, um seine Vorstellungen durchzusetzen. Folglich wurde er von der herrschenden Preisterkaste angefeindet und durch einen Aufstand gestürzt. Seine Familie wird vorgestellt und Echnaton darf am Ende des zweiten Aktes den großen Aton- Hymnus singen. Im dritten Akt werden die kleinen Töchter vorgestellt. Anschließend findet das große Gemetzel statt. Haremhab leitete den großen Bildersturz ein und befahl die Konturen des Herrschers und seines Vaters an den großen Bauwerken auszukratzen.
Anmerkung:
Für die Texte des Librettos haben die Archäologen Trümmer aus verwittertem Gestein bereitgestellt. Die Vokale wurden in den alten Sprachen nie notiert. Deshalb ist es der Wissenschaft überlassen, sich etwas auszudenken, wie diese Sprachen geklungen haben könnten. Jedenfalls hat Philipp Glass die Lösung gefunden. Musikalisch findet in der Tonsprache wenig Bewegung statt. Deshalb werden seine Tonleitern auch in der Kategorie Minimalmusik untergebracht. Ob dem Konsumenten gefällt, was der Tonschöpfer zustandee gebracht hat, hängt von der Menge des Humors ab, den er besitzt.
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2007 musirony - Engelbert Hellen