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GEHEIMNISVOLLER  KULT



Black Mary


Maurice Ohana [1914 - 1991]

Avoaha


Oratorium in zwölf Abschnitten

Zitate und Poesie vom Komponisten ausgewählt,
Afrikanische Texte in Zusammenarbeit mit einem Ethnologen


Komponiert 1991
Uraufführung 1992 in Aix-les-Bains (unter Kent Nagano)

Anlass waren die Olympischen Winterspiele von Albertvolle

Dauer etwa 30 Minuten


ANGABEN ZUM WERK

Avoaha ist eine der zahlreichen afro-kubanischen Riten und bezeichnet das Ritual des Kampfes. In dem Vokalwerk von Ohana überschneiden sich unterschiedliche Kulturkreise, unabhängig von Ort und Zeit, wie es die Benennung der einzelnen Sätze auch erkennen lässt. Ein breites Spektrum von Verhaltensmustern wie: Beschwören, Anbeten, Klagen, Preisen, Bitten, Gewähren, bilden dem Komponisten ein Fundament, um Klangtableaux von hoher poetischer Kraft zu schaffen. Ein Chor von 36-48 Stimmen trägt die klar definierten Abläufe in unterschiedlichen Sprachen vor und wird dabei von Schlagzeug und zwei Klavieren eindrucksvoll begleitet; hinzu kommen noch die Orgel und ein Zupfinstrument. 

Die afrikanischen Sprachen können nur phonetisch und vokalisierend wahrgenommen werden. Der Ethnologe, welcher die Texte bereitstellte, machte zur Bedingungen, dass der Komponist über den Inhalt Stillschweigen bewahren soll, weil es sich um sakrale Texte handele.

Das Oratorium steht am Ende der Schaffensperiode des Franzosen marokkanischer Geburt. Es ist ein Bekenntnis der menschlichen Werte, die Maurice Ohana vertritt. Obwohl das Werk in atonaler Tonsprache komponiert ist, gelingt es Maurice Ohana sich einem breiten Kreis verständlich zu machen. Wegen seines Wohlklanges und seiner Kürze eignet sich das Oratorium zum Einsteigen in die modernen Klangwelten der Gegenwart.

STRUKTUR UND SZENENABLAUF

I.     IYA-NGÔ (Appel)
       Mise en condition des participants
       (Vorbereitung der Teilnehmer)

II.    IGVODOU Cérémonie sacrificielle connue dans toutes les Antilles
       (Opferzeremonie auf den Antillen)

III.  À YEMAYA Ladésse bleue qui régne sur la mer et les eaux
       (Die blaue Göttin, Herrin der Meere und der Gewässer)

IV.   REFRAIN D'ESCLAVES clamant leur faim à leurs gardiens
       (Refrain der Sklaven, die den Aufsehern ihren Hunger entgegen schreien)

V. 
   IYA La Mére universelle
       (Die Allmutter)

       "Mother sanctiefied, O black virgin Mary
       We want your blessing, O Mary,
       Virgin Mother of all life"

VI.
  ÉROS NOIR, Rumba et Alleluya
       (Rumba und Allluja)

VII.
  CONDUCTUS LA PROPHÉTIE de SÉNÈQUE
        (Die Weissagung Senecas)

        "Venient annis saecula seris quibus oceanus
        vincula rerum laxet ingens, te pateat tellus
        Thetys que novos deteget orbes."

        (Dereinst in vielen Jahren wird eine Zeit kommen, da wird der unermessliche Ozean   
        die Ketten aller Dinge zerbrechen; ein Land wird vor deinen Augen erscheinen und
        Thetis wird dich neue Welten entdecken lassen.)

VIII:  AUX DIEUX DU VENT ET DE LA FOURDE
         (Den Göttern des Windes und des Donners)

IX.     IMPRÉCATIONS au Dieu Changó, sourd aux sortilèges
         (Verwünschungen des Gottes Changó, der unempfindlich ist gegen Zauberei)

X.      ÉLOGÉ DES HÉROES ET ABCÊTRES
         (Lobpreis der Heroen und der Ahnen)

XI.     TIGER MOON,  Paysage nocturne du rite
         (Nächtlicher Schauplatz des Ritus)

XII.  
  EL DORADO
         Envoi à la Reine Isabelle
         Concluant sur un 'Gospel Song' a capella,
         Résumé de l'auvrage entier.
         (Widmung an Königin Isabella
         mit einem a capella gesungenen 'Gospel Song',
         Zusammenfassung des gesamten Werkes)

---

Isla de luz y oro
La tierra mas homosa que ojos hayan visto
ya cielos de oro y noche
Tierra de luz - sueño
Tierra de luz y oro
Amor sueño Isabel EL DORADO


---

God, O Lord, you've seen it all
God, we ain't to slaves, just human folk.


---

O my crazy forgotten land
Land of promised joy.
When I dream of you
my dark blood chants



***
musirony 2006 - Engelbert Hellen

 
 

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