musirony - Daniel Hjort
 

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Schöne Oper – selten gehört



Selim Palmgren [1878-1951]

Daniel Hjort


Oper in sechs Bildern

schwedisch gesungen

 nach dem Trauerspiel von Josef Julius Wecksell

 Uraufgeführt am 21. April 1910 am Schwedischen Theater in Turku

Dauer knapp 2 Stunden

 Charaktere:

Daniel Hjort, Arvid Stålarms Sekretär (Bariton)
Katri, seine Mutter (Alt)
Pennti Illkka (akustisch nicht vertreten)
Sigrid, Arvid Stalårms Tochter (Sopran)
Karl, Herzog von Södermanland, Reichsverweser von Schweden (Bassbariton)
Arvid Stålarm, Oberbefehlshaber der Truppen in Finnland (Bassbariton)
Johan Fleming, Sohn von Klaus Fleming und Ebba Stenbock (Tenor)
Olof Klasson, Klaus Flemings adoptierter, unehelicher Sohn (Tenor)
Joachim Scheel, Oberbefehlshaber der Flotte des Herzogs (Bass)
Ericus Erici, Bischof von Turku/Åbo (Bariton)
Erik Brahe, Mitglied der Gesandschaft aus Schweden (Tenor)

Laurentius Paulinus, Mitglied der Gesandtschaft aus Schweden (Bariton)
Ebba Stenbock, Klaus Flemings Witwe (Mezzosopran)
Gefängniswärter (Tenor)
und weitere

Das Geschehen spielt im Jahre 1599 in Finnland


  Selim Palmgren

Dokumentation:

LABEL: FINLANDIA 1994
Das Turku Philharmonic Orchestra leitet Ulf Söderblom
Unter den skandinvischen Gesangsolisten befinden sich Walton Grönroos als Arvid Stålarm und Nikolai Gedda als Erik Brahe


 
HANDLUNG

Erstes Bild:

Die Burg von Turku ist der Zankapfel zwischen Herzog Karl von Södermanland und Arvid Stålarm, dem die Burg als Vogt unterstellt ist. Beide vertreten die schwedische Sache auf Finnlands Erde nach eigener Denkart. Aus unterschiedlichen Positionen agieren sie gegeneinander und sind sich spinnefeind, denn jeder möchte seinen Machtanspruch durchsetzen.

Durch Erbfolge ist Sigismund - obwohl Ausländer - zwar rechtmäßiger König von Schweden, aber Herzog Karl von Södermanland beansprucht als Reichsverweser den höheren Machtanteil. Deshalb hat er einen Unterhändler in die Burg gesandt, um Stålarm aufzufordern, die Burg zu übergeben. Dieser steht jedoch auf der Seite des Königs und denkt nicht daran, sich den Wünschen des Herzogs zu fügen.

Der Handlungsträger hat als Titelfigur der Oper kein politisches Gewicht. Daniel Hjort ist ein Findelkind, konnte aber infolge guter schulischer Leistungen zum Sekretär des Burgvogts aufsteigen. Er liebt dessen Tochter Sigrid und stößt bei dem Mädchen auch auf Gegenliebe. Die Sache verwickelt sich, denn die Tochter von Arvid Stålarm ist schon mit Johan Fleming verlobt. Das Mädchen hat Standesdünkel und weist Daniel zurück, obwohl ihr Herz eine andere Sprache spricht. Daniel ist bedrückt und versucht, sich im Chaos seiner Gefühle zurechtzufinden.

Hilfe hofft er bei einer Frau zu finden, von der er sich zwar angezogen fühlt, deren Wesen ihm im Prinzip unheimlich vorkommt. Sie verspricht ihm, das Geheimnis seiner Herkunft zu entdecken. Ist sie eine Hellseherin? Daniel weiß es nicht, lässt sich aber darauf ein, sich in den Abendstunden auf dem Marktplatz von Turku mit ihr zu verabreden.

Zweites Bild:

Katri, wie sich die Frau nennt, kommt ohne Umschweife zur Sache. Er stamme aus der Provinz Ostbotthnien und sei der Sohn von Pennti Illkka. Klaus Fleming kam einst mit seinen Häschern in sein Haus, um den Widerstandskämpfer festzunehmen. Pennti verteidigte sein Heim nach Kräften, konnte aber gegen die Übermacht nichts ausrichten. Er wurde verwundet, gefangengenommen und später hingerichtet. Katri verweist auf das Schafott, welches als schaurige Erinnerung an schlimme Zeiten noch auf dem Marktplatz steht. Die Geheimnisvolle erklärt Daniel, seine Mutter zu sein. Sie habe Klaus Fleming umsonst um Gnade angefleht.

Daniel bezweifelt die Aussage der Mutter nicht, ist tief bewegt und möchte sie in die Arme schließen. Zu seiner Überraschung stößt Katri ihn jedoch zurück. Erst wenn er durch mutige Taten bewiesen habe, dass er zu dem unterdrückten Volk der Finnen gehöre, werde sie ihn akzeptieren. Die Mutter hat geschickt argumentiert und emotional aufgeladen schwört er ihr, erst zurückzukommen, wenn der Vater gerächt sei. Die Überredungskünstlerin hat ihr Ziel erreicht und blickt dem Sohn sehnsuchtsvoll nach.

Drittes Bild:

Daniel Hjort hat sich einen Plan zurechtgelegt. Der Widerstandskämpfer bemüht sich um eine Unterredung mit dem Oberbefehlshaber der schwedischen Flotte, was ihm nach einigen Umständen auch gelingt. Admiral Scheel war mit seinem verstorbenen Vater befreundet und hatte diesem seinerzeit einen kostbaren Ring als Andenken geschenkt. Damit er sich ausweisen kann, hat Katri ihm das Schmuckstück ausgehändigt. Daniel unterbreitet dem königstreuen Führer einen Plan, wie man die Burg überwältigen könnte.

Musikalisch ist diese Passage unerheblich, so dass ein Wachmann einspringen muss, um ein Lied über sein Mädchen zu singen, welches kummervoll allein zu Hause sitzt. Das Gewehr hat ihm sein Vater als guten Freund um die Schulter gehängt. Wenn er alt geworden ist, wird er es – so Gott will – an seinen Sohn weiter geben. Auf den Feldern reift die Frucht und Gott gewährt eine reiche Ernte. Wenn er nicht zurückkehrt, hatte er einen blutigen Schlaf. Süßer ist der Tod, wenn er mit einem Glorienschein ausgestattet ist. Um Frieden und Freiheit zu bewahren, ist es erforderlich, die Erde zu verteidigen. Gott möge König und Vaterland beschützen.

Daniels Spiel ist riskant. Sein unmittelbarer Gegner ist Johan Fleming, der ihm sein Mädchen streitig macht und dessen Vater seinen Erzeuger Illka Pettinen auf dem Gewissen hat.

Hjorts Plan sieht vor, dass
er einen Teil des Burgpersonals bestechen und den anderen zur Meuterei gegen die Offiziere anstacheln wird – ein verwegenes Unterfangen. Dem Admiral hat er das Versprechen gegeben und dieser baut fest auf seinen Einsatz.

Die widersprüchlichen Gefühle Daniels beschreibt ein

SINFONISCHES ZWISCHENSPIEL.

Seine Liebe zu Sigrid steht im Kontrast zu den Erwartungen der Mutter, die ihn nur als mutigen Rächer akzeptiert. Als Ostbottnier ist es seine patriotische Pflicht, der schwedischen Besatzung beider Gruppierungen entgegenzutreten.

Viertes Bild:

Die Lage spitzt sich zu. Olof Klasson stellt eine wirksame Verteidigung der Burg in Frage, weil er aufrührerische Bewegungen wahrgenommen haben will und diskutiert seine Beobachtung mit Arvid Stålarm und einigen Offizieren. Lärm dringt von außen herein, so dass der Burgvogt sich in Zugzwang sieht.

Er erklärt, dass jeder, der sich überflüssig vorkomme, die Burg frei verlassen darf. Von den Leuten, die ihm treu bleiben, erwartet er allerdings, dass sie die Burg bis zum letzten Atemzug verteidigen. Ein Mann wird neben den Pulverfässern im Burgkeller postiert und soll die Lunte anlegen, sobald der Herzog mit seinen Mannen in die Burg eindringt. Johan Fleming meldet sich für diese Aufgabe freiwillig, weil er wegen einer Kriegsverletzung für den Nahkampf nicht mehr geeignet ist.

Der Vater hat Sigrid geraten, sich als Bäuerin zu verkleiden, um der Burg den Rücken zu kehren. Doch das Mädchen will die Verteidiger nicht im Stich lassen. Johan hat inzwischen gemerkt, dass das Herz Sigrids nicht für ihn schlägt. Er plante die Burg ebenfalls zu verlassen, doch die Braut weigert sich, ihm zu folgen.

Viel Hoffnung, die Burg halten zu können, besteht allerdings nicht. Bevor es zu Ende geht, möchte Arvid Stålarm einen letzten Becher, mit jenen Gefährten trinken, die bereit sind, zu ihm zu halten. Olof Klasson ist aufgefordert, ein Trinklied zu singen. Er lobt den Heiligen Georg, der ein guter und edler Ritter war. Er war glücklich, wenn er den Becher heben und das Schwert schwingen konnte, um seinen Herrn zu beschützen. Gegen einen Drachen kämpfte er mit seinem mächtigen Schwert einer besonders breiten Klinge und hatte dabei ein lustiges Lied auf den Lippen. Es dauerte nicht lange und der Drache wälzte sich im blutig gefärbten Sand.

Der erste Kanonenschuss kracht und Daniel Hjort will hinausgehen, doch Olof Klasson versperrt ihm den Weg. Wohin will er gehen? Das sei seine Sache! Doch Klassen weist ihn als Verräter aus. Er habe Kontakt mit Joachim Scheel gehabt und wolle in der Dunkelheit zu seinem Schiff gehen, behauptet er. Daniel kann sein Doppelspiel nicht länger verbergen und bekennt sein unredliches Spiel aus Rache und aus Liebe zu seiner angestammten Heimat. Die Offiziere wollen ihn töten, doch Sigrid mischt sich ein und fordert die erregten Militärs auf, Daniels Stellungnahme abzuwarten. Doch Daniel gibt zu, dass er der Verräter ist: „Javal, jag er förrät, förrädare!“ Sigrid fällt in Ohnmacht.

Die Offiziere wollen Daniel Hjort sofort töten, aber Olof Klasson entscheidet, dass er mit ihnen leiden soll:Nej, bätter skall han straffas!“


Fünftes Bild:

Im Pulverkeller ist Daniel Hjort an einen Pfeiler gekettet. Das fatale Schicksal seiner Unterdrücker wird er wahrscheinlich teilen müssen. Zusammen mit dem Gezücht wird er den Tod finden. Es nutzt nichts, die Tyrannen zu beschimpfen und sich gegen sie aufzulehnen, denn die Macht der Hölle wird seiner spotten. Außerhalb der Mauern donnern die Kanonen. Es gibt für ihn keine Hoffnung. Seine Gedanken kommen ihm abhanden und der Verzweifelte lehnt sich an einen Pfeiler, bevor Umnachtung ihn umfängt. Ein verblödeter Wärter beschäftigt sich mit ruhmreichen Erlebnissen aus seiner Vergangenheit und nimmt von Daniel keine Notiz.

Johan Fleming und Arvid Stålarm betreten das Gewölbe mit einer brennenden Fackel. Der Letztgenannte gibt Weisung wie zu verfahren ist, wenn der Herzog mit seinem Angriff Erfolg hat, und beschreibt seinem Begleiter die Situation unter Einbeziehung der örtlichen Gegebenheiten.

Nachdem Stålarm hinausgegangen ist, erwacht Daniel aus seinem Schwächeanfall. Er gerät zu Fleming in Blickkontakt, der den Gefangenen als Verräter beschimpft.

Sigrid Stålarm ist der Ansicht, da es eine verfluchte Lüge ist, was man dem geliebten Daniel anhängen will, und bittet diesen nochmals um Aufklärung. Der Geforderte bestreitet den Sachverhalt, ein Verräter zu sein nicht, wirbt aber um Verständnis, weil er seinen gemordeten Vater rächen wollte, und verweist auf die Situation des geknechteten Volkes, dem er angehört.

Als das verabredete akustische Zeichen ertönt, will Johan Fleming die Pulverfässer in Brand setzen, doch Sigrid ist flinker, entreißt dem Brandstifter die Fackel, die auf den Boden fällt. Sigrid tritt die Flamme aus, denn sie möchte ihr Leben noch nicht wegwerfen. Im Keller wird es dunkel.

Die Eroberer sind ans Ziel gelangt und Herzog Karl und seine Soldaten machen wieder Licht. Johan wird gefangengenommen und Daniel von seinen Ketten befreit und in Freiheit gesetzt. Theoretisch stünde einem Happyend zwischen Sigrid und Daniel nichts entgegen.

Aber es kommt alles anders, denn das Stück wurde schließlich als Trauerspiel komponiert, und ohne Tote kommt man in schwerwiegenden Fällen nicht aus.

Sechstes Bild:

Der Todesengel feiert Erntefest. Fast alle kommen an die Reihe, denn der Unregelmäßigkeiten gab es viele und Strafe muss sein!

Da wäre zunächst Jan Fleming, der die Burg von Turku in die Luft jagen wollte. Zwischen Herzog Karl und der stolzen Ebba Stenbock entspinnt sich ein bitterer Dialog, doch es gelingt der Witwe von Klaus Fleming nicht, dem Sohn das Schafott zu ersparen. Die unglückliche Mutter fleht um Gnade, doch Karl bleibt unnachgiebig.

Für Katri ist die Stunde der Rache angebrochen. Ein Gefühl des Triumphs erfüllt ihre Seele und hämisch fordert sie Emma auf, der Hinrichtung des Sohnes zuzuschauen. Die Flemings waren es, die den Tod ihres Mannes zu verantworten haben.

In ihrer Bedrängnis ruft Emma nach dem Bischof, doch etwas anderes als theologische Phrasen stehen ihm als Druckmittel nicht zur Verfügung. Für die Rache sei allein der Himmel zuständig, schöpft er aus dem Vorrat seiner Weisheit.

Das versammelte Volk dankt Herzog Karl, dass er die Burg Turku gerettet hat. Dieser reicht das Lob an Daniel weiter und schenkt ihm ein schmuckes Schwert. Katri drückt ihn bewegt an ihr Herz.

Die Menge wird unruhig, denn die Leiche Sigrids wurde aus dem Wasser geborgen. Grund für einen Suizid hatte sie eigentlich nicht. Daniel lässt es erstaunlich kalt, denn in sein patriotisches Leben passt sie nicht mehr. Die Zukunft will er ausschließlich seinem Volk weihen. Doch dazu kommt es nicht, denn Olaf Klasson macht ihm einen Strich durch die Rechnung und stößt ihm sein Schwert in die Brust.

***
2011 musirony – Engelbert Hellen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



 

 

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