Erstes Bild:
Willkommens-Zeremonie
Die wartenden Tänzer sind mit brillanten Farben bemalt. Sie tragen Kostüme aus Blättern, Federn und Häuten. Die Musik beginnt. Die Gruppe der Witchetty und Mitglieder des Emu Totems eröffnen den Tanz. Sie imitieren Vögel und Tiere. Der Häuptling erscheint und der Medizinmann beschäftigt sich mit seiner Magie
Zweites Bild:
Tanz zum Lob des Abendsterns
Der Abendstern geht auf. Die Thippa Thippa und das Bell Bird Volk begrüßen ihn feierlich
Drittes Bild:
Regentanz
Der Froschmann und der Fischmann singen, damit der Regen das Wasserloch füllen soll
Viertes Bild:
Geist des Windes
Die Männer des Schlangen-Totems treten auf und imitieren das Heulen der Naturgewalten.
Fünftes Bild:
Führung der aufgehenden Sonne
Der Känguruhmann kommt und tanzt, den Blick erhoben zur lebenserneuernden Sonne
Sechstes Bild
Der Morgenstern-Tanz.
Männer des Hakea-Flower-Totems beschwichtigen die Elemente
Siebtes Bild:
Prozession des Totems und Zeremonie des Feuers-Auslöschens
Das Correborree steigert sich dem Höhepunkt entgegen. Der Auferstehung des Totems folgt die Prozession der Embleme. Das Klopfen der Schlagstöcke, die Masse der sich windenden Leiber und das Geheul führen zur Ekstase. Die Aufführung endet in Turbulenz und Erschöpfung.
Anmerkung:
Mit neun Jahren hatte John die Gelegenheit im Reservat einen durch die Luft sausenden Bumerang zu erleben und einige Zeit später einer Corroboree zuzuschauen. Die Begebenheit strahlte eine Faszination aus, die ihn ein Leben lang nicht mehr loslassen sollte. Als Komponist schuf er später eine Reihe von Werken, die Leben und Tradition der Ureinwohner zum Thema hatten, um das Erlebte zu verarbeiten.
Bevor Corroboree als Ballett aufgeführt wurde hielt es als Suite, zusammengestellt aus den Bildern Nr. 1, 2, 3 und 7, am 17. August 1946 in Sydney Einzug in den Konzertsaal. Außerhalb Australiens gab es Aufführungen in London, Cincinatti und Berlin. Königin Elisabeth und der Herzog von Edinburg waren zu Gast bei einer Aufführung des vollständigen Balletts anlässlich ihres Besuches im Jahre 1954.
Der namhafte Dirigent und Komponist Eugene Goossens nahm sich der Musik Antills in besonderem Maße an und urteilte über ihn: „John Antills 'Corroboree' ist nach meiner Meinung das signifikanteste Werk aus der Feder eines australischen Komponisten der Gegenwart, von dem ich das Privileg hatte, es aufzuführen zu dürfen.“