musirony - Grendel
 

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Schöne Oper - kaum bekannt



Elliot Goldenthal [geb. 2. Mai 1954]

Grendel

Transcendence of the Great Big Bad


Oper in sieben Szenen

Libretto der Oper von Julie Taymor and J. D. McClatchy
in Anlehnung an die Novelle von John Gardner
nach dem altenglischen Epos: BEOWULF

in englischer Sprache

Uraufführung im Juni 2006 an der Los Angeles Opera

Produktionsdaten:

Dirigent: Steven Sloane / Lionel Friend
Choreographie: Angelin Preljocaj
Set Design: George Tsypin
Lighting Design: Don Holder
Costume Design: Constanze Hoffmann
Puppet Design: Julie Taymor und Michael Curry

Darsteller:
 
Desmond Richardson (Beowulf) – Eric Owens (Grendel) – Charles Robert Austin (Hrotgar)
Richard Croft (Harfenist) – Jay Hunter Morris (Unferth) – Denyce Graves (Drache) –
Laura Claycomb (Königin Wealtheow)
und weitere

Dauer etwa drei Stunden (incl. Pause)

Charaktere:

König Hrotgar – Herrscher über Dänemark
Königin Wealtheow
Beowulf, Gotischer Recke
Grendel, ein Ungeheuer
Unferth, Vertrauter des Königs
Blinder Harfenist
Der Drache
Drei Drachenkinder
Grendels Schatten
Gäste des Königs
und weitere

Das Geschehen spielt in Skandinavien
etwa im sechsten Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung





 

EXPOSÉ

Das technische und künstlerische Team um Ellioth Goldenthal verfolgt ein völlig anderes Ziel, als den altenglischen Text von dem skandinavischen Monster Grendel aus der Beowulf-Saga nachzustellen. Ebensowenig handelt es sich um die Lebensgeschichte von Godzilla, der über das Meer kam, um für Aufregung zu sorgen. Die Schauerromantik um King Kong hat mit der Sache auch nichts zu tun.

Kurze Klarstellung: Alles dreht sich prinzipiell um Philosophie und Einsichten – um die Blockaden, welche den Menschen der heutigen Zeit daran hindern, er selbst zu sein und sein Leben zu gestalten, wie er möchte. Das Bewusstsein des Menschen findet im Ungeheuer des Grendel seine Formation - ob er nun möchte oder nicht. Er hat keine andere Wahl, als sich mit diesem zu identifizieren und sich auf seine Seite zu stellen. Dem Grendel bleibt nichts anderes übrig, als „böse“ zu sein, denn durch seine furchteinflößende Gestalt wird er automatisch zum Außenseiter gestempelt. Liebe und Zweisamkeit mit einem anderen Wesen sind ihm verwehrt und so macht er kaputt, was er nicht bekommen kann. Die Werte, die allgemein hoch gehalten werden, wie Religion und Technik geben ihm nichts. Religion verführt zu Machtmissbrauch und – wie die Geschichte lehrt – bewirkt Völkermord und Untergang, während die Technik das Individium noch weiter in die Einsamkeit treibt. Das Monster singt in englischer Sprache, während seine Gegner – es sind die Menschen auf Distanz gesetzt - das Altenglische benutzen und nur phonetisch wahrgenommen werden können.

Dem Zerstörungswahn des zum Außenseiter gestempelten sind allerdings Grenzen gesetzt. Der sieggewohnte Beowulf, ebenmäßig an Gestalt und Geist, singt nicht, sondern tanzt. Er eilt herbei und reißt dem Ungehobelten einen Arm aus, so dass er verblutet. Die Mutter, bei der das plumpe Söhnchen Schutz sucht, kann nicht helfen, sondern nur noch rächen und setzt das Werk der Zerstörung fort.

Mit von der Partie ist ein schillernder Drache – ausnahmsweise nicht von einem dunklen Bass, sondern von einem wohltönenden Sopran gesungen. Auch er wird von Beowulf erledigt. Um nun die pseudo-philosophischen Ergüsse transportabel zu machen, wird das mythische Umfeld von König Hrotgar bemüht - seine lebensfrohe Tafelrunde wird stufenweise massakriert. Ein Lichtblick im Umfeld von Hass und Zerstörung ist einzig die Königin Wealtheow, die durch die Ausübung musischer Künste das positive Prinzip andeutet. Nach drei Stunden Bühnenspektakel endet alle Weisheit in Nihilismus und Untergang. 

Anmerkung:

Nach der Planung verschlang die Produktion eine Unmenge Zeit für die Zusammenstellung von Kunst und Klamauk. Unmengen von Dollars gingen den 'Bach hinunter' und wurden nicht wieder eingespielt. Der Komponist fiel wegen Ermüdung vom Stuhl und erlitt ein Schleudertrauma. Der Presserummel war groß, denn die Idee war gut umgesetzt und die Kombination von Ausstattung, Gesang und Tanz faszinierten. Einen Abglanz und eine Vorstellung vom Bühnengeschehen bieten die Standphotos, die ins Web gestellt wurden. Die Musik, ungewöhnlich aber nicht permanent spannend, verlängert die Linie von Philip Glass und John Adams. Der Premiere in Los Angeles folgte wenig später die Aufführung im Lincoln-Center von New York.

 


Bonus: DAS BEOWULF EPOS

Beowulf (Bienenwolf) ist ein gotischer Recke, der mit seinen Gefährten dem dänischen König Hrotgar zur Hilfe eilt, weil dieser Probleme mit einem Seeungeheuer namens Grendel hat. Dieses erscheint regelmäßig in der Ratshalle um nach jedem Zechgelage die betrunkenen Gäste aufzuessen. Beowulf macht dem Spuk ein Ende und trennt dem Ungeheuer einen Arm ab. Bevor der enorme Blutverlust seinen Tod verursacht, gelingt es dem Ungeheuer noch, nach Hause zu eilen, um sich bei seiner Mami zu beschweren. Rachelüstern eilt diese zur Hirschhalle, mordet die Anwesenden und hängt sie an der Decke auf. Beowulf macht auch diesem Spuk ein Ende und wird vom Dänenkönig mit Kunstschätzen reichlich belohnt.

 

Die Handschrift stammt vermutlich aus dem 7. Jahrhundert. Das Eposd wurde - ergänzt und verfremdet - auch als Film spektakulär umgesetzt. Einzelheiten bei WIKIPEDIA!

***
musirony November 2009 - Engelbert Hellen

 


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