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Schöne Oper - selten gehört


ein Bild 

Gian Carlo Menotti [1911-2007]

Goya 


OPER IN DREI AKTEN

Libretto vom Komponisten

Uraufführung 1987 in Washington DC

 

Personen:

Franzisco Goya, Maler

Cayetana, Herzogin von Alba

Leocadia, Goyas Geliebte der späten Jahre

Martin Zapater, ein Dichter

König Karl der IV. von Spanien

Maria-Luisa, Königin von Spanien

Manuel Godoy, Erster Minister und Geliebter der Königin

und weitere

Die Handlung spielt in Madrid zu Ende des 18. Jahrhunderts




HANDLUNG
 

Erster Akt:


Die Provinz findet der junge Maler Francisco langweilig und er entschließt sich, zusammen mit seinem Freund Martin, der Gedichte schreibt, in die Hauptstadt zu ziehen. Am Stadtrand von Madrid in einer Welt von Zigeunern, Bettlern, Prostituierten und Stierkämpfern findet er die Malmotive, die er braucht. Aber es geht ihm nicht nur um Malerei – seine Bilder haben im Lande bereits Beachtung gefunden - sondern er sucht das Leben selbst. Bei Tanz und Gesang will er mit den anderen fröhlich sein. Die Großstadt bietet ein breites Spektrum, die unterschiedlichsten Menschen kennen zu lernen.

 

Eine Dame in Schwarz hat das Lokal betreten. Tiefverschleiert - die stolze Haltung und die eindrucksvolle Erscheinung lassen vermuten, dass sie dem Hochadel angehört – beginnt sie sogleich Blickkontakt zu den Toreros auszunehmen, was die Betrachter der Szene in Verwunderung versetzt. Schon ein wenig beschwippst, spricht der junge Maler die Unbekannte an. Prahlerisch stellt er sich als Spaniens größten Maler vor, der das Anliegen hat, sie porträtieren zu dürfen. Von seiner Zudringlichkeit amüsiert, stellt sie sich als Hofdame der Herzogin von Alba vor. Seine Selbsteinschätzung als bedeutenden spanischen Maler möchte sie begutachten und sie erlaube ihm, sie in den Palast der Herzogin zu begleiten, die angeblich mit dem übrigen Hofstaat Ferien auf dem Lande mache.

 

Von der Pracht der Räume ist Francisco irritiert und seine Angeberei in der Bodega verunsichert ihn nun. Er hat das Gefühl, dass er es mit der Herzogin selbst zu tun hat, ihr auffälliger Schopf mit den wirren schwarzen Haaren verrät sie. Die Dame führt ihn in das Zimmer, in dem die Staffeleien, die Malwände und die Malfarben aufgehoben werden. Es ist zudem der Raum, in dem der Künstler sein Model auf die Leinwand zaubert. Wenn der Opernbesucher aber nun denkt, dass jetzt die Szene kommt, in der Goya ‚die nackte Maya’ malen wird, irrt er sich gewaltig. Zum Umziehen hatte sich die Herzogin für einen Moment entfernt und kommt in einem Prachtgewand zurück und nicht nackt. Sie fühlt sich von dem jungen Mann mächtig angezogen und erlaubt ihm, ihr Gesicht zu bemalen. Mit dem Pinsel trägt er behutsam Farbe auf und zieht diel Konturen nach, doch als er in die Nähe des Mundes kommt, übermannt ihn die Leidenschaft. Francisco Goya legt den Pinsel zur Seite und setzt seine Arbeit mit den Lippen fort.

 

Zweiter Akt:

Die Königin von Spanien und die Herzogin von Alba stehen grundsätzlich in heftiger Opposition zu einander und hassen sich. Die Beachtung von Sitte und Anstand lasse deutlich zu wünschen übrig. Bei nächtlichen Streifzügen durch übelbeleumundete Lokale sei Cayetana beobachtet worden und die Zahl ihrer Liebhaber überschreite das erlaubte Maß erheblich. Neiderfüllt äußert sich Maria-Luisa in dieser Form gegenüber ihrem Mann und dem allmächtigen Minister Godoy. Was noch viel schlimmer ist, die Juwelen der Herzogin seien noch wertvoller, als die der Königin von Spanien, was natürlich nur rhetorisch gemeint sein kann, denn die eroberten Schätze aus der Neuen Welt dürften an der Königin nicht spurlos vorübergegangen sein. Wer ist der junge Maler, mit dem Cayetana regelmäßig gesehen wird? Warum wird er bei Hofe nicht eingeführt? Die Königin, die dem Ersten Minister in Liebe zugetan und der alternde König, der genötigt ist, die Frau Gemahlin bei Laune zu halten, schicken dem bei Hofe Vermissten eine Einladung zum Empfang des französischen Gesandten. Dieser hat es sich nicht nehmen lassen, Maria-Luisa, das Prachtgewand zu überbringen, welches sie sich in Paris hat schneidern lassen. Der Maler befindet sich unter den geladenen Gästen und erringt sofort allgemeines Wohlwollen. Maria-Luisa lässt ihn rufen und gibt ihm den Auftrag, die königliche Familie zu porträtieren.

 

Cayetana hat sich eine Bosheit ausgedacht, die sie später bitter bereuen wird. Die Überhebliche hat die Schneiderwerkstatt ausspioniert und diskret zwei Duplikate des Prachtgewandes anfertigen lassen. Nun erscheint sie bei Hofe unter dem Vorwand, ihre beiden neuen Hofdamen vorstellen zu wollen. Diese tragen nun das gleiche Kleid, welches Maria Luise exklusiv für sich hat anfertigen lassen. Schreckensbleich zieht sich Majestät in ihre Gemächer zurück. Minister Godoy weist Cayetana zurecht, wird aber nur ausgelacht.

 

Goya macht der Geliebten ebenfalls eine Szene. In Wut geraten, wird er von ihr lautstark als Emporkömmling beschimpft. Der Streit wird so heftig, dass plötzlich das Gehör des Malers aussetzt. Er vernimmt einen schrillen Ton, der zu unerträglicher Lautstärke anschwillt. In Panik, die Hände an die Ohren gelegt, rennt er davon.

Ditter Akt:

Von einer geheimnisvollen Krankheit dahingerafft, liegt die Herzogin von Alba im Sterben. Goya, der sich von ihr getrennt hatte, möchte sie noch einmal sehen und sie schickt ihre Hofdame nach ihm. Ihr schönstes Kleid und ihre herrlichsten Juwelen hat sie angelegt. Sie erwartet den Besuch der Königin und ihres Ministers. Maria-Luise bemitleidet die Verhasste und stichelt, dass ihre tödliche Krankheit die Strafe für unmögliche Manieren sei. Cayetana beschimpft die Königin als Mörderin und unterstellt ihr, dass sie selbst ihr das Gift in Raten verabreicht habe. In ihrer testamentarischen Verfügung teilt sie ihr Vermögen und ihren Schmuck unter ihre Bedientesten auf. Goya vermacht sie einen kostbaren Ring. Nachdem sie ihre Augen geschlossen hat, nimmt die Königin ihr den Halsschmuck weg. Dann gibt sie der Öffentlichkeit den Tod der Duchessa bekannt und erklärt, dass die Juwelen ihr vermacht worden seinen. Goya, der herbeigeeilt ist, interessiert sich nicht für Vermögenswerte, sondern bildet sich ein, am Tode der geliebten Frau mitschuldig zu sein.

 

Dieses Gefühl wird er bis zu seinem eigenen Tode nicht mehr los. Martin und Leocadia, der Trost seiner späten Jahre - von Menotti nur mit einer einzigen Arie bedacht -  sowie der Opernchor sind in seiner letzten Stunde bei ihm. Die Inquisition gibt geistlichen Beistand, den er für ein Weiterleben im Jenseits dringend benötigt. Schuld hat er auf sich geladen und eine Frau nackt mit Pelzchen gemalt – eine schwere Sünde. Den Sterbenden lässt die Erinnerung an die Herzogin nicht los und er ruft verzweifelt ihren Namen. In einer Vision erscheint ihm Cayetana, schön und hoheitsvoll, wie bei ihrer ersten Begegnung und spricht liebevoll auf ihn ein. Goya, leidgeprüft und vom Leben gebeutelt, stirbt in Frieden.

Anmerkung:

José Francisco de Goya y Lucientes, wie er mit vollständigem Namen heißt, steht mit seiner Malerei auf der Schwelle von Tradition und Moderne und gilt als Meister der Darstellung menschlicher Abgründe. Seine Radierungen, meistens Bilder des Grauens,  kennzeichnet ein schroffer Realismus. Die Frauen, die er malte, sind wunderschön und lächeln nie - weder die Marchesa de la Solana, noch die Duchessa d’Alba. Seine spektakulärsten Gemälde sind: ‚Der Gigant’Saturn frisst seine Kinder’ und ‚Die nackte Maya’ Im letzten Fall streitet sich die Wissenschaft, ob die Herzogin tatsächlich Modell gelegen hat. Die Zweifel sind berechtigt, aber das Gemälde signalisiert, dass sie es tatsächlich ist. Ihre unordentliche Haarfrisur verrät sie.

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***

 

© MUSIRONY Mai 2007 – Engelbert Hellen  


 http://de.wikipedia.org/wiki/Francisco_de_Goya

 


CD-Empfehlung: http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/6976565/rk/classic/rsk/hitlist

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