INHALTSANGABE
Erster Teil:
Seinem Sohn Isaak schildert Abraham Begebenheiten aus seinem langen Leben. Von den Geschichten des Vaters kann der Junge nicht genug bekommen und hört immer wieder andächtig zu. Er verspricht, ein anständiger Mensch zu sein, die Ehre Gottes hochzuhalten und sich seiner Abkunft stets bewusst zu bleiben. Zwischen Vater und Sohn besteht ein inniges Verhältnis.
Ein Engel erscheint und verkündet, dass Abraham seinen einzigen Sohn zum Zeichen des Gehorsams töten und Gott als Opfer darbringen soll. Tief bestürzt, solches ausführen zu müssen, wagt er keine Widerrede und beginnt, Vorbereitungen zum Aufbruch zu treffen. Er informiert auch Sarah, der das Scheiden von ihrem Kind schwer fällt, aber der Wille des Herrn hat Vorrang. Issak ahnt nicht, welchen Auftrag sein Vater auszuführen hat und verabschiedet sich von seiner Mutter und seinem Freund Gamari. Er wird bald wieder zurück sein! Hirten kommen noch hinzu und man wünscht „Gute Reise“.
Von Sara versucht Gamari ihr Bekümmernis und die Ursache der Reise zu erfahren. Er pflichtet ihr bei, dass man Gott in jedem Fall gehorchen muss. Wir sind alle nur Pilger auf dieser Erde.
Zweiter Teil
Sara lässt die Ungewissheit über das Schicksal ihres Sohnes keine Ruhe und sendet den beiden Boten nach, die ihr über den Verlauf der Dinge Bericht erstatten sollen. Gamari hatte sich den Kundschaftern angeschlossen und erzählt Sara, dass er seinen Freund noch lebend zu Gesicht bekommen habe.
Isaak ahnt inzwischen, was mit ihm geschehen soll. Die Opferhandlung wird jedoch von einem Engel unterbrochen, der Abraham das Messer kurzerhand wegnimmt. Die untertänige Geste hat dem Herrn genügt. Es sollte lediglich kontrolliert werden, ob Abraham auch bereit ist, bedingungslos zu gehorchen. Die Emotionen dominieren, als die beiden wieder zu Hause eintreffen.
Abraham meditiert, weshalb ein Mensch, der Pech und Unglück gewohnt ist, derart aus der Fassung geraten kann, wenn ihm etwas Gutes widerfährt. Sara freut sich, dass die Familie wieder zusammen ist. Und Issak lässt sich die Gedanken, die er auf dem Opferstein hatte, nochmals durch den Kopf gehen.
Selbst den Engel hält es nicht im Himmel. Er kommt noch einmal auf eine Tasse Tee vorbei und verkündet Abraham eine reichhaltige Nachkommenschaft. Alle singen Gottes Lob in der Höhe.
Anmerkungen:
Die Italiener nannten den Komponisten mit dem unaussprechlichen Namen Giuseppe Venatorini, Il Boemo. Neben einer ganzen Reihe Opern schuf er drei Oratorien, von denen „Abram ed Isacco“ das bedeutendste werden sollte. Mit den Mozarts war er befreundet.
Aufgefunden wurde die Partitur im Jahre 1928, und zunächst W. A. Mozart zugesprochen, was sich aber als Irrtum herausstellte, der unverzüglich revidiert wurde.
Es gibt diverse Versionen des Oratoriums, die im Volumen voneinander abweichen. Den Solisten werden unterschiedliche Stimmfächer zugeteilt. Es freuen sich die Städte: Florenz, München, Prag, Wien, Budapest und Würzburg, in ihren Archiven eine Abschrift der Partitur zu besitzen.
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musirony 2006 - Engelbert Hellen